Bereits seit 1. Juli 2024 ist die Einreichung von Bauansuchen und Bauanzeigen nach der Tiroler Bauordnung (TBO) und dem Stadt- und Ortsbildschutzgesetz (SOG) in Tirol flächendeckend in digitaler Form möglich. Sie bringt eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich – für Planer, Behörden und Bauherren gleichermaßen.
Papier war gestern
Statt Pläne in vielfacher Ausführung auszudrucken und per Post oder persönlich bei der Behörde abzugeben, genügen heute ein paar Mausklicks. Die Tiroler Gemeinden nutzen vielfach bereits das neue System – Tendenz steigend. Zwingend vorgeschrieben ist dieser Vorgang allerdings nicht, es kann nach wie vor in Papierform eingereicht werden. Ein großer Vorteil bei der digitalen Abwicklung ist die Standardisierung der Einreichunterlagen. Das sorgt für mehr Übersicht und weniger Rückfragen. Der Status der Einreichung ist online einsehbar. So wird der Prozess für alle Beteiligten transparenter, planbarer und vor allem kostengünstiger. Auch die Änderung oder Ergänzung von Einträgen direkt auf der Plattform wird demnächst möglich sein. Natürlich bringt der Umstieg auf die digitale Baueinreichung auch neue Anforderungen mit sich. Einreicher müssen sich mit den technischen Voraussetzungen der Plattform vertraut machen und die Unterlagen entsprechend digital aufbereiten.

„Wir sehen in der Digitalisierung eine große Chance für das Bauwesen. Gleichzeitig ist uns bewusst, dass nicht jeder sofort mit den neuen Systemen vertraut ist. Daher setzen wir uns für klare Richtlinien und einen möglichst niederschwelligen Zugang zur Plattform ein.“
Patrick Weber, Landesinnungsmeister der Bauinnung Tirol
Die Bauinnung unterstützt
Die digitale Baueinreichung ist ein bedeutender Schritt in Richtung eines modernen, effizienten und transparenten Bauverfahrens. Ein schnellerer Abwicklungsprozess spiegelt sich auch positiv in den Kosten wider. Die Bauinnung Tirol unterstützt diesen Prozess, so Patrick Weber: „Wir sehen in der Digitalisierung eine große Chance für das Bauwesen. Gleichzeitig ist uns bewusst, dass nicht jeder sofort mit den neuen Systemen vertraut ist. Daher setzen wir uns für klare Richtlinien und einen möglichst niederschwelligen Zugang zur Plattform ein.“ Denn Digitalisierung soll entlasten und nicht überfordern.

Wichtiger Schritt für moderne Bauverfahren
Die digitale Baueinreichung ist zukunftsweisend für eine moderne Abwicklung in Bauverfahren. Die Wirtschaftskammer Tirol betont jedoch, dass die Digitalisierung nicht beim elektronischen Postweg enden darf. Für eine echte Beschleunigung müssen straffe Bearbeitungsfristen gesetzt und die Verfahren selbst digitalisiert werden. Ein Beispiel hierfür ist Südtirol, wo die Behörde innerhalb von 14 Tagen Auskunft erteilen muss, ob die Unterlagen vollständig sind, und zur Ausstellung eines Baubescheides drei Monate Zeit hat. Für die Antragsstellung hat die jeweilige Gemeinde ein Online-System eingerichtet. Gemeinden sind verpflichtet, technische Voraussetzungen und organisatorische Rahmenbedingungen für elektronische Einreichungen klar zu kommunizieren. Die Planunterlagen müssen nur noch elektronisch signiert werden. Bei jeder Erleichterung bleibt jedoch auch die Wahlfreiheit: Es kann auch weiterhin physisch eingereicht werden.
Das sind die Vorteile auf einen Blick
- Zeitersparnis: Kein mühsames Ausdrucken, keine Postwege, keine unnötigen Wege aufs Amt
- Kostenersparnis: Ein kürzerer Antragsprozess senkt unnötige Kosten
- Transparenz: Der Bearbeitungsstand ist online einsehbar
- Einheitlichkeit: Standardisierte Formate und Vorlagen erleichtern das Prüfen und Bearbeiten
- Fehlerreduktion: Automatische Plausibilitätsprüfungen reduzieren Rückfragen und Nachbesserungen
- Nachhaltigkeit: Weniger Papierverbrauch, weniger Verkehr, effizientere Prozesse